Selbstbeschreibung:
Ich bin 26 Jahre alt und komme aus Rumänien. Mit 17 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen und musste die Sprache neu lernen. Nach dem Schulabschluss habe ich eine Ausbildung bei einem Mercedes Händler als Karosserie- und Fahrzeugbauer angefangen. 3 Jahre später habe ich die Meisterschule begonnen und 2024 erfolgreich abgeschlossen.
Das tue ich am liebsten in meiner Freizeit:
Am liebsten schraube ich an Autos oder gehe angeln.
Warum möchte ich Miss/Mister werden:
Um meine Geschichte zu teilen und andere dazu zu motivieren, ihre Ziele stets zu verfolgen, auch wenn es ein harter Weg ist.
DER ZIELORIENTIERTE AUTO-SCHRAUBER
Wenn sich Andrei-Christian Török selbst als ziel- und lösungsorientiert beschreibt, dann kann er das ziemlich deutlich belegen. „Ich bin mit 15 Jahren aus Rumänien nach Deutschland gekommen. Mir war schon sehr früh klar, dass ich gerne mit Autos arbeiten würde, mein Onkel ist auch Karosseriebauer, der hat mir den Weg in den Beruf gezeigt“, sagt der Karosserie- und Fahrzeugbauermeister aus Hannover. Nach nur zwei Jahren in einem neuen Land und mit natürlich noch nicht perfekten Sprachkenntnissen hat er dennoch den Realschulabschluss in der Tasche – und bekommt bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle eine Absage nach der anderen. Weil das Deutsch noch nicht so sitzt. „Aber wenn ich etwas erreichen möchte, dann gebe ich alles und niemals auf“, bringt er seine Zielorientiertheit auf den Punkt.
Und diese Eigenschaft hat sich ausgezahlt. „Ein Mercedes-Händler aus Garbsen hat mir eine Chance gegeben und an mich geglaubt. Das werde ich ihm nie vergessen und ihm immer dafür dankbar sein – wir stehen auch heute noch in Kontakt, obwohl er sein Autohaus inzwischen verkauft hat“, sagt Andrei-Christian. Heute ist er zwar Meister, aber auch dorthin war der Weg nicht ganz einfach. „Ich habe aber nie ans Aufgeben gedacht, auch wenn ich die Prüfungen zweimal wiederholen musste“, sagt er. Vielleicht hat ihm dabei auch die Erinnerung an sein erstes Autoteil, einen Kotflügel, den er in der Meisterschule selbst hergestellt hat, geholfen. „Das hat mich so mit Stolz erfüllt, aber gleichzeitig auch traurig gemacht, weil heutzutage so viele Dinge einfach ersetzt oder maschinell gebaut werden, anstatt sie handwerklich zu bearbeiten oder zu reparieren“, sagt er.
Hier sieht Andrei-Christian auch seine persönliche Handwerks-Philosophie. „Ich wünsche mir, dass das Handwerk auch wirklich ein Handwerk bleibt. Wo es möglich ist, will ich die Teile reparieren, statt sie einfach durch neue zu ersetzen“, sagt er. Maschinen sollen unterstützen, den Handwerker aber nicht ersetzen. „Es ist der Mensch, der entscheidet, gestaltet, die Verantwortung hat und mit Herz, Hand und Kopf arbeitet“, bringt er es auf den Punkt. Für ihn ist zudem wichtig, nie zu vergessen, woher er kommt. Dann wird er auch kurz emotional: „Ich bekomme jedes Mal Tränen in die Augen, wenn ich daran denke, dass ich von einem einfachen Bauernjungen ohne große Zukunft zum Handwerksmeister geworden bin“, sagt er.
Fotos: © Sabrina Wacker Fotografie
Danke an die Thedens GmbH in Düsseldorf für die tolle Fotolocation!