Selbstbeschreibung:
Selbstbewusst, abenteuerlustig, engagiert und kreativ
Das tue ich am liebsten in meiner Freizeit:
Musizieren, tanzen, lesen, basteln/bauen
Warum möchte ich Miss/Mister werden:
Ich möchte Miss Handwerk werden, um auf die Frauen im Handwerk aufmerksam zu machen. Auch wir können in einem männerdominierten Beruf großes Leisten und auch das sagen haben. Mein Studium habe ich abgebrochen, da die Liebe zum Handwerk größer war. Ich fange gerade meinen Meister an, wofür ich ein Weiterbildungsstipendium erhalten habe. Alles ist möglich, man muss es nur wollen.
DIE FASZINATION FÜR DEN WERKSTOFF HOLZ
Es war der Vater, der die junge Dorit Schmitz schon als Kind mit dem Werkstoff in Berührung gebracht hat. „Mein Vater ist Zimmermann, schon als junges Mädchen habe ich es geliebt, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen – und der Werkstoff Holz hat mich schon immer fasziniert“, sagt die Zimmerer-Gesellin aus Gangelt im Aachener Raum. Da wundert es kaum, dass die junge Frau nach ihrem Abitur nicht viel Zeit verschwendet, sondern sofort ihre Ausbildung als Zimmerin beginnt – und nach nur zwei Jahren erfolgreich abschließt. Dorit brennt fürs Handwerk. Für sie ist es „mit der wichtigste Sektor in unserer Wirtschaft, in dem Menschen mit ihren Händen und ihrem Fachwissen Produkte herstellen, reparieren oder gestalten“. Das Handwerk, das ist für Dorit das Bewahren und Pflegen von Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. „Und Handwerk ist durch Individualität definiert. Alles wird von Hand gemacht, jedes Produkt ist somit ein Unikat“, sagt sie.
Selbstbewusst, das ist ein Wort, mit dem sich Dorit beschreiben würde. Das Selbstbewusstsein und die Durchsetzungsfähigkeit hat sie an ihren beiden älteren Brüdern trainieren können. Aber auch die langjährige Vorstandsarbeit im Musikverein, ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Jugendbetreuerin und die Tatsache, dass sie nicht nur das einzige Mädchen auf der Baustelle, sondern auch im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule gewesen ist, haben die junge Frau geprägt. „Ich habe mich mein ganzes Leben lang durchgesetzt. Und jetzt stehe ich aktuell mit dem Weiterbildungsstipendium in der Hand vor meiner nächsten großen Herausforderung: dem Meisterbrief“, sagt Dorit.
Das Handwerk ist ihr also schon immer wichtig gewesen – dennoch hat sie nach der Ausbildung noch ein Studium angefangen. „Aber mir hat mein Beruf so sehr gefehlt, meine Arbeit als Zimmerin. Die Bewegung, die Handarbeit, die frische Luft – all das hat mir zur Erfüllung des Glücks gefehlt“, erzählt sie. Und so hat das Studium sie dem Handwerk noch nähergebracht als ohnehin schon, mit der Konsequenz des Abbruchs nach zwei Jahren und des Einstiegs im Familienbetrieb. „Ich habe es noch keine Sekunde bereut, im Gegenteil. Denn seitdem habe ich mich immer weiter fortgebildet und lebe meinen Traum!“ Der ist zudem vielseitig und aufregend, weil jedes neue Projekt auch neue Herausforderungen bietet. „Ich liebe es, als Zimmerin meiner Kreativität freien Lauf lassen zu können und so die bestmögliche Lösung zu finden.“
Fotos: © Sabrina Wacker Fotografie