Emily Maichle
Alter: 25 Jahre
Gewerk: Bestattermeisterin und Geprüfte Bestatterin
, Meister/in
Handwerkskammer Region Stuttgart
Meister/in bei Maichle Bestattungen in 73312 Geislingen/Steige
Fotos: © Foto 2: Frank Hochschorner; Foto 3: Frank Hochschorner; Foto 4: Maichle Bestattungen; Foto 5: Andreas Teichmann; Foto 6+7: Maichle Bestattungen
Selbstbeschreibung:
Ich bin Emily Maichle, arbeite im familiären Bestattungsunternehmen meiner Eltern, mit der ganzen Familie: meinen Eltern und meinem Bruder. Ich bin ein Mensch, der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Ich habe eine tiefe Freude am Leben, die mich jeden Tag begleitet, auch, wenn meine Arbeit sich mit den Themen Tod, Trauer und Abschied beschäftigt. Gerade dadurch habe ich gelernt, wie kostbar jeder Moment ist. Diese Erfahrung hat meine Sicht auf das Leben geprägt: Ich sehe das Schöne, selbst im Schweren. Ich trage eine positive Energie in mir, die mir Kraft gibt und mich antreibt. Für mich ist das Leben nicht selbstverständlich, sondern ein Geschenk – und genau das spüre ich in meinem Alltag, in meinem Beruf und in meinem ganzen Leben.
Das tue ich am liebsten in meiner Freizeit:
In meiner Freizeit gehe ich am liebsten zum Sport oder mit meinem Hund zum Wandern. Freunde treffen ist auch eine meiner liebsten Beschäftigungen in der Freizeit
Warum möchte ich Miss/Mister werden:
Ich möchte Miss Handwerk 2026 werden, weil ich zeigen möchte, wie viel Lebensfreude in einem Beruf steckt, der oft nur mit Trauer und Abschied in Verbindung gebracht wird. Für mich ist das Bestatterhandwerk nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung – voller Tiefe, Menschlichkeit und Anerkennung. Ich möchte das Bild dieses Handwerks modernisieren und sichtbar machen, dass auch junge Menschen diesen Weg mit ganzem Herzen gehen können. Wir haben ein Bewusstsein für die Endlichkeit des Lebens – und genau daraus entsteht eine besondere Sensibilität im Umgang mit trauernden Angehörigen. Es ist mir wichtig, zu zeigen, wie wertvoll und schön dieser Beruf ist, wie viel Würde und Mitgefühl darin steckt. Und vor allem: wie viel Leben.
IN DEN BESTATTERBERUF HINEINGEWACHSEN
Optimistisch, ehrgeizig und empathisch – das sind die drei Eigenschaften, mit denen sich die 25-jährige Bestattermeisterin Emily Maichle selbst beschreiben würde. Vor allem die Empathie ist in ihrem Beruf natürlich unabdingbar wichtig. Aus einem einfachen und sofort nachvollziehbaren Grund: „Bestatterin zu sein heißt, Menschen in schweren Momenten mit Herz und Würde zu begleiten. Jede Geschichte und jede Trauerfeier macht den Beruf so vielseitig und tief berührend“, sagt die Schwäbin, die durch das Familienunternehmen in Geislingen/Steige in den Beruf hineingewachsen ist. „Ich wusste schon früh, dass ich einmal Bestatterin werden will“, sagt sie daher auch. Selbst noch sehr jung, glaubt sie, dass ihr Beruf „für junge Menschen eine sinnstiftende Aufgabe mit Verantwortung, Empathie und der Chance, wirklich etwas zu bewegen“ ist.
Und eben weil der berufliche Alltag der Jungmeisterin so vielfältig und vielseitig ist, gibt es für sie kein Ereignis, das sie besonders geprägt hätte. „Jeder Sterbefall ist einzigartig und berührt auf seine ganz eigene Art und Weise. Hinter jedem Abschied steht ein individuelles Schicksal“, erzählt sie. Allerdings würden ihr die Fälle besonders nahegehen, bei denen junge Menschen betroffen seien. „Das führt mir immer wieder vor Augen, wie kostbar doch das Leben ist“, sagt die 25-Jährige. Und auch wenn es manchmal schwierige Momente gibt, so ist Emily doch überzeugt: „Für mich gibt es keinen schöneren Beruf, keinen, der so vielfältig und berührend zugleich ist.“
Wenn man Emily zuhört, dann merkt man, wie sehr sie für ihre Aufgabe brennt. „Wir arbeiten mit Menschen. Das macht dieses Gewerk so unfassbar besonders“, erklärt sie. Kein Sterbefall gleicht dem anderen, genau diese Einzigartigkeit berührt sie jedes Mal aufs Neue. Und auch wenn Tod und Sterben für viele Menschen nach wie vor Tabuthemen sind, ist es für die 25-Jährige immer wieder besonders, den Hinterbliebenen zuzuhören, ihre Wünsche ernst zu nehmen und gemeinsam eine Abschiednahme zu gestalten, die wirklich zu ihrem verstorbenen Angehörigen passt. „Diese persönlichen Begegnungen und das Vertrauen, das mir dabei entgegengebracht wird, haben mich dem Handwerk noch nähergebracht“, ist Emily überzeugt. Da verwundert es natürlich nicht, dass die 25-jährige Bestattermeisterin den Wunsch hat, dass noch mehr Menschen die Liebe zum Bestatterhandwerk entdecken. „Gleichzeitig ist es mir wichtig, das Ansehen des Handwerks ganz allgemein zu steigern. Wir sind schließlich die Zukunft von morgen!“
Fotos: © Sabrina Wacker Fotografie
Danke an Bestattungen Dischleid GmbH & Co. KG in Düsseldorf für die tolle Location!