Ich werd‘ das rocken
Stillstand ist ein No-Go für Manuela Pickruhn. Wenn die quirlige Friseurin nicht im Salon steht hat sie Tausendundeine Idee, die sie unbedingt noch verwirklichen möchte. Ein davon ist der Titelgewinn Miss Handwerk.
Liebenswert, authentisch und immer ein wenig durcheinander. Das ist Manuela Pickruhn. "Ich will immer viel zu viel machen", lacht Manuela selbst über ihre kleinen Schwächen. Dabei, sagt sie, passieren ihr immer irgendwie verrückte Sachen in ihrem Leben. So, wie beispielsweise die Aktion Germany’s Power People. In einer Fachzeitschrift entdeckt sie den Aufruf zur Fotoaktion. "Ich habe kurz überlegt, schnell gegoogelt, dann war klar, ich mache mit."
Jeden Tag ein positives Feedback
Seit über zwanzig Jahren arbeitet Manuela in einem Haarstudio in Bremerhaven. Dass sie Friseurin werden will, stand von Anfang an fest. Nach der Schule allerdings lässt sie sich Zeit mit der Ausbildung. Stattdessen geht sie kellnern. Irgendwann trifft sie Sabine Schwarz. In dem Salon der Friseurmeisterin beginnt sie ihre Ausbildung. Bis heute schneidet und färbt die 44-Jährige an vier Tagen in der Woche bei der gleichen Arbeitnehmerin die Haare ihrer Kunden. Der Kontakt zu den Kunden ist Manuela dabei besonders wichtig. "Mit meinen Händen kann ich sehr kreativ arbeiten und am Ende bekomme ich direkt ein positives Feedback".
Gut gefüllter To-do-Zettel
Glücklich und zufrieden lebt Manuela zusammen mit Ehemann und Tochter in der 26-Seelen-Gemeinde Apeler. Ganz nach dem Motto "selbst ist die Frau" geht die unternehmungslustige Frau bei der Nachbarin die Ziegen melken, fertigt daraus Käse, kocht Marmelade ein oder geht ihrem größten Hobby nach, dem Häkeln. "Ich bin immer offen für neue Sachen" sagt Manuela und räumt gleich freimütig ein, dass der to-do-Zettel der Familie immer gut gefüllt sein muss, "sonst wird mir schnell langweilig."
Votet-für-Manuela-Kekse
Nachdem feststeht, dass sie zu den letzten sechs Kandidatinnen bei der Wahl zur Miss Handwerk gehört, bringt sie mit dem Start des Votings auch gleich Schwung in die Sache. Beim Backen der Weihnachstplätzchen stempelt sie gleich ein paar mit der Aufschrift "votet für Manuela" mit. Dann befestigt sie gleich noch ein Schildchen an die GPP-Kekse und verteilt sie an die Kunden. Älteren Damen, die mit ihrem Smartphone nicht zurechtkommen steht Manuela helfend zur Seite. "Guck, so geht das", unterstützt sie so ganz nordisch entspannt das Prozedere.
Gut fürs Handwerk
Wenig Verständnis hat die Mutter einer dreizehnjährigen Tochter für junge Menschen, die ziel- und planlos durchs Leben gehen. Die letzte Auszubildende hat es gerade mal drei Wochen lang im Salon ausgehalten. Mit der Wahl zur Miss Handwerk möchte Manuela unbedingt "gut fürs Handwerk werben". Ganz im Sinne ihrer Lebensdevise: "Der liebe Gott hat dir zwei Hände gegeben. Dann mach auch was damit, denn Kopf und Hände müssen beschäftigt werden." Für den Titelgewinn will Manuela auf jeden Fall zwei Dinge rocken: Die Familie glücklich sehen und als Miss Handwerk junge Menschen für ihren Beruf begeistern.
Text: Wolfgang Weitzdörfer/kle
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